Regionale Innovationsstrategie des Landes Mecklenburg-Vorpommern 2021-2027

Mecklenburg-Vorpommern hat in den vergangenen Jahren bereits erhebliche Anstrengungen unternommen, das Wissens- und Innovationssystem im Land zu stärken. Forschung, Entwicklung und Innovation gehören zu den Schwerpunktbereichen der Wirtschaftspolitik. Unterstützt wird die Landesregierung hierbei durch den bereits seit 2010 bestehenden Strategierat Wirtschaft-Wissenschaft. Das Gremium berät die Landesregierung bei der Findung von Schwerpunkten und ist aktiv bei der Umsetzung. In Vorbereitung auf die Förderperiode 2021 bis 2027 wurde die Regionale Innovationsstrategie Mecklenburg-Vorpommern überarbeitet und strategisch neu ausgerichtet. Dieser umfangreiche Prozess fand unter Federführung des Ministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommerns statt. Unterstützt wurden alle beteiligten Akteure durch das Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) aus Karlsruhe.

Mit der neuen Regionalen Innovationsstrategie für Intelligente Spezialisierung 2021-2027 (RIS) wird sich das Land Mecklenburg-Vorpommern stärker als bisher auf ausgewählte Bereiche konzentrieren. Hintergrund hierfür sind die knappen europäischen Mittel, die nur dann eine positive regionalpolitische Wirkung entfalten können, wenn sie auf die wichtigsten Anliegen konzentriert werden und eine gewisse Differenzierung bei der Unterstützung aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) erfolgt.

In einem ersten Schritt wurde in einer Bestandsanalyse der IST-Stand vom Fraunhofer ISI ermittelt und in einem Zwischenbericht dargestellt. Hier wurden umfangreiche Interviews mit den relevanten Akteuren des Landes geführt. Unter Einbeziehung des Strategierates Wirtschaft-Wissenschaft Mecklenburg-Vorpommern und weiteren Experten wurden dann in verschiedenen fachspezifischen Gesprächsrunden neue Konzepte entwickelt und niedergeschrieben.
Im Ergebnis wird zukünftig besonderes Augenmerk auf folgende drei Aktionsfelder und zwei Querschnittstechnologien gelegt:

Aktionsfelder:

·                    Erneuerbare Energien – Wasserstofftechnologien

·                    Medizintechnik und Biotechnologie

·                    Maschinen- und Anlagenbau

Querschnittstechnologien:

·                    Informations- und Kommunikationstechnologien

·                    Bioökonomie

Die sorgfältig abgeleiteten zukunftsorientierten Aktionsfelder und Querschnittstechnologien werden in der aktuellen Förderperiode eine fokussierte und aktive Unterstützung des Landes erhalten. Bestimmte technologiespezifische Instrumente, wie z.B. die Verbund- oder die Spitzenforschung, werden künftig grundsätzlich den Projekten in den Aktionsfeldern und Querschnittstechnologien vorbehalten bleiben. Dies bedeutet aber nicht, dass andere Bereiche außerhalb dieser Aktionsfelder vollständig aus der EFRE-Förderung herausfallen werden. Hier sind komplementäre technologieoffene Maßnahmen definiert worden, die für die Unterstützung im Innovationsprozess zur Verfügung stehen werden. Dies sind z.B. die Förderung von Durchführbarkeitsstudien, die einzelbetriebliche FuE-Förderung sowie die Förderung von Prozessinnovationen. Für kleine und mittlere Unternehmen wird die Förderung von Schutzrechtsaktivitäten fortgeführt.

Die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft wird in Mecklenburg-Vorpommern auch zukünftig ein Schwerpunkt sein, insbesondere der Technologietransfer von der Wissenschaft in die Wirtschaft wird sowohl mit den technologiespezifischen als auch mit den komplementären technologieoffenen Maßnahmen auf vielfältige Weise unterstützt.

Auch der Ausbau von Kompetenzzentren wird im Land weiter vorangetrieben. Im Zentrum steht hier der Ausbau der Standorte sowie vorhandenen Labor- und Geräteausstattungen analog zu den Aktionsfeldern. Die Zusammenarbeit mit den Kompetenzzentren sowie durch die Nutzung der modernen Infrastruktur soll die Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Unternehmen gestärkt und weiter ausgebaut werden.

Um Zugang zu internationalen Märkten zu bekommen, sind überregionale und internationale Partnerschaften/ Kooperationen notwendig. Insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen muss es gelingen, internationale Beziehungen zu intensivieren und die Außendarstellung des Standortes Mecklenburg-Vorpommern zu erhöhen. Die Unterstützung des Landes bei der internationalen Zusammenarbeit soll insbesondere in den Aktionsfeldern und Querschnittstechnologien beim Erfahrungsaustausch im Bereich der Spitzenforschung und durch eine aktive Zusammenarbeit in konkreten Verbundforschungsprojekten erfolgen. Gemeinsam mit dem Enterprise Europe Network (EEN), der BioConValley GmbH, den Wirtschaftskammern sowie den Außenhandelskammern (AHKs) will das Wirtschaftsministerium interessierte Unternehmen bei dem Aufbau und der Pflege internationaler Kooperationen unterstützen. Dazu sollen zukünftig technologiespezifische Delegationsreisen, Workshops und Konferenzen realisiert werden.

Interessierte können sich in den aufgebauten Organisationsstrukturen über Leiter der Aktionsfelder und Querschnittstechnologien einbringen. Zentrale Stelle der RIS MV 2021-2027 ist das Referat Technologie im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit MV.

 

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